NfE-Rechner für Diabetes-Katzen
Wie viele Kohlenhydrate verstecken sich in Katzennahrung?
Egal, ob kleine Katze oder große Katze, ob Rassekatze oder Hauskatze, ob Wohnungskatze oder Freigänger-Katze: Katzen sind Fleischfresser. Leben sie wild, ernähren sie sich von Beutetieren, zum Beispiel von Mäusen oder Vögeln. Kohlenhydrate nehmen sie ausschließlich über den Mageninhalt ihrer Beute auf . Der Anteil an diesem Nahrungsbaustein ist entsprechend sehr gering und liegt bei etwa ein bis zwei Prozent . Bei der im Handel erhältlichen Fertignahrung ist das nicht immer der Fall. Leider steht auch nicht deutlich auf der Verpackung drauf, wie viele Kohlenhydrate in der Dose stecken. Mit Hilfe der so genannten Weender Analyse lässt sich der Anteil der Kohlenhydrate berechnen.
Kohlenhydrate und Diabetes-Katzen
Um zu verstehen, was es bei der Futterauswahl für Diabetes-Katzen zu beachten gibt, ist es wichtig, einige grundlegende Zusammenhänge zu verstehen.
Kurz erklärt: Glukose und Insulin
Glukose (Traubenzucker) ist ein wichtiger Energielieferant für den Körper der Katze. Jede Zelle muss damit versorgt werden, damit ihr Organismus funktionieren kann. Damit die Glukose von den Zellen aufgenommen werden kann, ist das Hormon Insulin notwendig. Dies wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und funktioniert wie ein Schlüssel. Veranschaulicht beschrieben: Wenn die Glukose die Zelle erreicht, schließt das Insulin die Tür zur Zelle auf. Ohne Insulin kommt die lebenswichtige Glukose nicht zur Zelle. Die Zelle kann nicht versorgt werden und die Glukose verbleibt im Blut. Das ist bei einer Diabetes-Erkrankung der Fall.
Nahrungsaufnahme und Insulin
Damit Glukose von Diabetes-Katzen verwertet werden kann, muss Fremdinsulin gespritzt werden, um den Körper bei seiner Arbeit zu unterstützen. Je mehr Zucker die Nahrung enthält, desto höher muss diese Insulindosis sein.
Bei Katzen kommt es nicht selten vor, dass Diabetes-Patienten in Remission gehen. In diesem Fall verschwinden die Krankheitssymptome und es ist keine Insulingabe mehr erforderlich. Je weniger Zucker die Nahrung der Katze enthält, desto höher ist die Chance auf solch eine Remission.
Entsprechend sollte Futter für Diabetes-Katzen zuckerfrei sein. In vielen Katzenfutter-Sorten ist Zucker enthalten. Alleine hierauf zu schauen, reicht allerdings nicht aus.
Kohlenhydrate in Katzenfutter
Futter für Diabetes-Katzen sollte zudem möglichst wenig Kohlenhydrate (Saccharide) enthalten. Denn Kohlenhydrate sind nichts anderes als Zucker. Man unterscheidet zwischen
- Einfachzucker (Monosaccharide), z.B. Fruchtzucker, Traubenzucker,
- Zweifachzucker (Disaccharide), z.B. Malzzucker, Milchzucker,
- Mehrfachzucker (Polysaccharide), z.B. Stärke.
Stärke findet sich zum Beispiel in Getreidesamen wie Weizen, Roggen, Hafer, Reis oder Mais wieder.
Leider sind die Angaben auf dem Futteretikett meist wenig aussagekräftig, was die Zusammensetzung des Doseninhalts angeht. Futtermittelhersteller müssen den Kohlenhydratanteil nicht angeben.
NfE-Gehalt des Katzenfutters berechnen
Mithilfe der sogenannten Weender Analyse kann man den Kohlenhydratanteil des Futters annähernd selbst berechnen. Hierfür wird der NfE-Anteil (Stickstofffreie Extraktstoffe) im Futter bestimmt. Dafür braucht man die „Analytischen Bestandteile“, die auf den Katzenfutterdosen angegeben sind: Protein, Fett, Rohasche, Rohfaser und Feuchtigkeit.
Experten empfehlen für Diabetes-Katzen, einen NfE-Anteil in der Trockenmasse, der unter 10 liegt.1 Mit unserem NfE-Rechner können Sie den NfE-Anteil einfach berechnen, indem Sie die Analysedaten des Katzenfutters eingeben.
Quellen:
1Vgl.: http://www.katzendiabetes.info/futter.php, Abruf 30.12.15
Lena Landwerth: Wegweiser Katzenfutter. Cadmos Verlag. 2012
http://katzendiabetes.info/stoffwechsel.php, Abruf 30.12.15